TAG 82 / 83 – Türkiye’ye Hoşgeldiniz!
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TAG 82 / 83 – Türkiye’ye Hoşgeldiniz!

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Auch wenn ich es nicht verstehe, gleich wie in Bulgarien, kann ich es zumindest lesen und „Türkiye’ye Hoşgeldiniz“ steht gleich nach dem Grenzübergang sodass ich es als ein „Wollkämmen in Türkei“ interpretiere.

Während ich versuche meine ersten 36 Stunden auf Osmanischem Boden zusammen zu fassen erklingt der Aufruf zum Gebet aus dem benachbarten Muezzin, Stimmen hallen aus dem Flur meiner bescheidenen Unterkunft, Hupen tönen aus dem Strassen-Wirrwarr von Kirklareli und Musik aus Lautsprechern einer politischen Partei, da wir uns mitten im Wahlkampf befinden. Das Alles schmilzt in einer gewissen Romantik die ich nur schwer beschreiben könnte.

Es erwarten mich mindestens acht Wochen in diesem Land sodass ich versuchen muss, die vielen Eindrücke die ich bereits in kurzer Zeit gewonnen habe, in der Erzählung zu dosieren. Mein Mitteilungsbedürfnis ist allerdings enorm.

Ethnographic Museum at Malko Tarnovo (BG)
Ethnographic Museum at Malko Tarnovo (BG)
Meine letzte Station in Bulgarien war die Grenzstadt Malko Tarnovo wo gleich nach ein paar Kilometer die Grenze in die Türkei zu erreichen war. Die Grenzwache empfing mich mit einem Lächeln, sie versehrte meinem Pass mit einem Stempel und gab mir ein warmes Willkommen-Gruss mit auf die Reise.

E98 in Turkey, like a Highway for Cyclists
E98 in Turkey, like a Highway for Cyclists
Die Route wurde schon mal zu einem „Aha-Erlebnis“ da ich seit meiner Abfahrt in der Schweiz noch nie so viel Platz und so wenig Verkehr zur Verfügung hatte, und es glich das ganze, bis Kirklareli, einer Autobahn, mit vielen Auf- und Abfahrten. Kaum ein Auto was mir entgegen kam oder überholte konnte es vermeiden auf die Hupe zu drücken und mit winkenden Fahrern mir Mut zuzurufen, Begrüssen oder sogar auch aus dem Strassenrand mich zum Te trinken einzuladen.

Ich hatte gerade mal die halbe Tagesetappe hinter mir, da verliess mich mein iPhone und somit meine Navigations-Software. Ich fand, dank der Erinnerung an die Karte mein Ziel problemlos, bzw. die Einfahrt in die Stadt. Da Stand ich aber nun in einem eher einfachen Stadtteil (Kirklareli hat ca. 60tsd Einwohner) und wusste nicht weiter. Da kehrte ich in einem Kaffeehaus ein, eine Mischung aus Social-Club und Altherren-Treff und bestellte mir erstmal einen Ayram und ein Çay. Nach dem ich versuchte die Anwesenden nach dem Weg zu fragen welches mich in die Innenstadt führen sollte, wusste keiner mir eine Auskunft zu geben, aufgrund der sprachlichen Barriere. Bis auf einer. Der sehr aufmerksame Herr, nahe an den 70 Jahren fragte mich in einem nahezu einwandfreie Sprache ob ich auch Deutsch verstehen würde. Mein Gesichtsausdruck verriet auch gleich die Antwort. Tja, auch er freute sich, der ein Leben lang in Deutschland geschuftet hatte und in Muenchen noch ein Sohn, eine Tochter und viele Enkel hätte, mir dabei behilflich sein zu dürfen. Nun sei er in Rente und verbringe gerne den Sommer in seiner Heimat.
Nach den Wegangaben die er mir machte, bedankte ich mich und ritt in Richtung Innenstadt.

Mein Fahrrad schiebend, durch eine der vielen Gassen auf der Suche nach einer Unterkunft, jedes Schild lesend und nach einem Wort suchend, der nach Hotel klingen möge hörte ich eine Stimme die sich an mich richtete: – Do you need some help???
Mustafa, er sei ein Einheimischer aber er lebe mit seiner Gattin in UK, und war im übrigen letztes Jahr in Buenos Aires bot mir seine Hilfe an. Er lieh sich von einem Bekannten das Velo und lotste mich auch gleich vorausfahrend zu einer günstigen Unterkunft. Er gab mir auch noch gleich seine Telefon-Nummer falls ich noch was brauchen könnte und verabschiedete sich.

Türkei empfing mich, wie erahnt, mit offenen Armen, mit hilfsbereiten Menschen und mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit. Ich durfte wieder Lachen und mich Wohlfühlen.

Heute Montag, nutze ich den Tag zum Entspannen, in einem Kaffeehaus oder in einem öffentlichen Platz Te zu trinken, eine Internet SIM Karte zu besorgen und einfach positive Energie auf mich wirken zu lassen.

Morgen Dienstag gehts dann weiter Richtung Istanbul.

Entering TURKEY at Malko Tarnovo Border from Bulgaria.
Entering TURKEY at Malko Tarnovo Border from Bulgaria.
fresh vegetables from the courtyard, since 5th century b.c. don't need expensive "bio" and "eco" labels.
fresh vegetables from the courtyard, since 5th century b.c. don’t need expensive „bio“ and „eco“ labels.
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli with a typical ottoman villa. (currently is being renewed)
the old town at Kirklareli with a typical ottoman villa. (currently is being renewed)
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
small-talking at the old town in Kirklareli
small-talking at the old town in Kirklareli
the old town at Kirklareli
the old town at Kirklareli
at some PARKI in Kirklareli drinking my "çay"
at some PARKI in Kirklareli drinking my „çay“
at some PARKI in Kirklareli enjoying my "çay"
at some PARKI in Kirklareli enjoying my „çay“
Kirklareli City
Kirklareli City
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